Kühles Köpfchen

Jennifer Olivia Kindereit

006. Stimmung

Ich bin nicht pessimistisch. Ich sag dir was, wir sollten aufgeben!

14.02.2021 5 min Jennifer Olivia Kindereit

Zusammenfassung & Show Notes

Manchmal scheint die ganze Welt gegen uns zu sein. Wenn wir schlechte Laune haben, werden wir schnell vom Optimist zum Pessimist und unser Lächeln weicht einem Grummeln. Wir sollten uns dessen bewusst sein und vielleicht bemerken wir dann, dass nicht die Welt gegen uns ist, sondern wir es unser Stimmung wegen nur glauben...


Zum Nachlesen Deutsch:

Stimmung
Ich bin nicht pessimistisch. Ich sag dir was, wir sollten aufgeben!


Als Stimmung bezeichnet man in der Psychologie eine Form des angenehmen oder unangenehmen Fühlens. Sie bildet den Hintergrund unseres menschlichen Erlebens. Wir können in freudvoller, optimistischer oder melancholischer Stimmung sein. Es gibt so viele verschiedene Stimmungen, wie es Farben am Himmel gibt.  Verglichen mit Emotionen sind sie zwar nicht so intensiv, beeinflussen unser Verhalten im Alltag jedoch enorm, denn meist überdauern sie einen längeren Zeitraum. Haben wir schlechte Laune, fällt es uns nicht mehr so leicht in den richtigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Schon in unserer Kindheit haben wir Strategien erlernt; um durch unser Handeln die Stimmung unserer Mitmenschen zu verändern. Dies ist ein Teil unserer ‘Emotionalen Intelligenz’. Die ‘Emotionale Intelligenz’ scheint jedoch, wenn es um uns selbst geht, nicht ganz so gut zu greifen. Darum gibt es unzählige Ratgeber und Methoden, um unsere eigene Stimmung zu heben oder uns zu motivieren. Und machen wir uns nichts vor. Es gibt Tage, da haben wir einfach schlechte Laune. Wenn wir Glück haben, bemerken wir, dass wir mit dem falschen Fuß aufgestanden sind; und wenn nicht, ist es die Welt da draußen, die aus irgendeinem Grund offensichtlich gegen uns arbeitet. 

Mit schlechter Laune wird aus einem Optimisten ein Pessimist, aus einem Lächeln ein Grummeln und aus dem “ Na klar, gern!” ein genervtes “Echt, jetzt?”. An diesen Tagen ist es, als hätte jemand unsere innere Ampel von grün auf rot gestellt. Da wir gelernt haben, dass wir diejenigen sind, die auf die Stimmung der Eltern oder der Freunde einen großen Einfluss haben können, liegt der Umkehrschluss oder eher Trugschluss nahe, dass die Menschen um uns herum also auch unsere Stimmung nicht nur maßgeblich beeinflussen, sondern gar dafür verantwortlich seien. Deswegen reagieren wir, wenn wir verstimmt sind, auch häufig zu Unrecht unfreundlich. Wir bewerten die Dinge, die wir erleben unterschiedlich, je nach unserer eigenen Stimmung. Die Lösung eines Konflikts oder der Ausgang einer Diskussion wird zu einem großen Teil von dieser bestimmt. Meine eigenen Kinder haben das im Zusammenleben mit mir sehr schnell verstanden. Sie wissen genau, in welchem Stimmungszustand sie mich am besten ansprechen, um die Dinge zu bekommen, die sie gern hätten. Auch mein Mann gibt mir kurz vor meiner Periode pauschal einfach immer Recht, weil die Diskussion von meiner Seite aus sonst immer in einem Meer aus Tränen enden würde. 

Wenn wir also verstehen, dass nicht die Umstände oder die anderen Menschen für das, was mit uns oder um uns herum passiert, verantwortlich sind, sondern unsere eigene Stimmung einen viel größeren Einfluss darauf hat, landen wir wieder bei uns selbst. Bei dem Verständnis für uns oder in uns. Und ja, wir können unsere Stimmung mit der Hilfe von Ratgebern, Coaches oder psychologisch wertvollen Methoden ändern, für den Moment jedoch belassen wir es beim Entwickeln vom Bewusstsein für die Relevanz von Stimmung im alltäglichen Geschehen und der Wahrnehmung unserer eigenen Stimmung. Wenn ihr also mal das Gefühl habt, die ganze Welt sei gegen euch, haltet kurz inne, versucht einzuräumen, dass es eventuell an eurer Stimmung liegen könnte und versucht trotz allem in dieser Situation gnädiger mit euch und euren Mitmenschen zu sein. Wir können uns dann vorab pauschal bei uns und den Menschen in unserem Umfeld entschuldigen für unsere Laune. Dies hilft uns und allen anderen meist dabei, die Wogen zu glätten, einem größeren Konflikt aus dem Weg zu gehen und das eigene Gemüt ein wenig zu beruhigen.